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Hinweise zur Integration von Cargobikes und Fahrradanhängern in den Fuhrpark

Was gibt es zu beachten, wenn Lastenräder und Anhänger als Fahrzeuge in den Unternehmensfuhrpark eingeführt werden sollen?

Bei der Integration von Lastenrädern und Anhängern in den Unternehmensfuhrpark müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. Die erfolgreiche Einführung von Lastenfahrrädern oder Bikes mit Anhängern beginnt mit der Analyse bestehender Transportaufgaben und der Identifikation geeigneter Einsatzfelder für nachhaltige Transportlösungen. Diese Bestandsaufnahme ist entscheidend für die Auswahl passender Lastenrad- sowie Anhänger-Modelle und die strategische Fuhrpark-Integration.

Zu beachtende Veränderungen
  • Transportgüter und -fahrten werden auf die Lastenräder oder Anhänger verlagert. Dadurch verändern sich Einsatzfelder, Liefergebiete, Routen etc. der bestehenden Fahrzeuge im Fuhrpark
  • Durch den Einsatz von Lastenrädern oder Anhängern können Sie flexibler planen und die Fahrzeuge im Fuhrpark gezielter einsetzen
  • Auch Zuschnitte von Liefer- bzw. Einsatzgebieten können sich verändern, weil Sie Fahrten im Umfeld des Firmenstandortes seltener mit konventionellen Fahrzeugen besetzen müssen
  • Dadurch, dass Lastenräder und Fahrradanhänger auch ohne Führerschein gefahren werden dürfen, können Sie unter Umständen Ihre Personalplanung umgestalten.
  • Gegebenenfalls werden neue Geschäftsmodelle möglich

Blick auf den Fuhrpark

Die Einführung von Lastenrädern & Anhängern in den Unternehmensfuhrpark führt zu strategischen Veränderungen in der Fahrzeugnutzung. Während manche Fahrten vollständig verlagert werden können, erweist sich oft eine Kombination aus nachhaltigen Transportlösungen und konventionellen Fahrzeugen als optimal. Unternehmen sollten dabei alle Transportbedarfe ganzheitlich betrachten, da sich durch den Lastenrad- & Anhänger-Einsatz bisher getrennte Transportaufgaben effizient kombinieren lassen. Durch intelligente Fahrtenbündelung können Transporte eingespart und im Idealfall die Gesamtfahrzeugzahl im Fuhrpark reduziert werden.

Anpassung der Routenplanung

Eine Neustrukturierung der Liefergebiete bringt eine Anpassung der Routenplanung mit sich. Während sich Cargobikes und Fahrradanhänger besonders für Innenstadtbereiche eignen, können konventionelle Fahrzeuge weiterhin in Außenbezirken zum Einsatz kommen.
Sollten Sie Liefergebiete haben, die zu weit weg vom eigenen Standort sind und dennoch in einem verdichteten Bereich liegen, so dass der Einsatz von E-Bikes sinnvoll wäre, kann die Einrichtung von Umschlags- oder Übergabepunkten hilfreich sein. Vielleicht gibt es die Möglichkeit, ein Zwischenlager im betreffenden Gebiet zu etablieren, das durch einen Transporter beliefert wird, und in dessen Umfeld ein oder mehrere Lastenräder oder Fahrräder mit Anhänger für Fahrten bereitsteht.

Personalplanung

Der Einsatz von Lastenrädern und Anhängern bietet die Möglichkeit, Mitarbeitende ohne Führerschein anders bzw. autarker einzubinden. Wo früher Mitfahrten zu Einsatzorten geplant werden mussten, können Sie die entsprechenden Mitarbeitenden nun unabhängig einplanen.
Gespräche mit Unternehmen, die Cargobikes oder Fahrradanhänger in den Fuhrpark einbinden, zeigen, dass auch eine Neueinstellung als Fahrer:in des Lastenrades hilfreich sein kann – zumindest dann, wenn große Vorbehalte gegenüber der Nutzung eines Fahrrads bestehen. Mit einer Neueinstellung können Sie gezielt jemanden mit Erfahrung und Freude am Radfahren finden. Aber natürlich sollte die Neueinstellung nicht auf Kosten von bestehenden Mitarbeitenden erfolgen.

Art der Fahrzeugbereitsstellung

Bei der Fahrzeugbereitstellung stehen Unternehmen vor der Wahl zwischen einem Poolfahrzeug-Modell und der persönlichen Zuordnung. Poolfahrzeuge ermöglichen eine flexible Nutzung und eventuell höhere Auslastung, erfordern aber Buchungssysteme.
Es ist ebenso von Bedeutung, ob Dienstfahrzeuge im Betrieb stehen sollen, so dass Mitarbeitende morgens vom Betrieb aus losfahren und abends in den Betrieb zurückkehren, um das Dienstfahrzeug zurückzubringen. Oder ob die Fahrzeuge nach Feierabend mit nach Hause genommen werden.
Für den Lastenradeinsatz im Unternehmen ist es eventuell einfacher, wenn Dienstfahrzeuge auf dem Betriebsgelände verbleiben – je nachdem, wie weit der Anfahrtsweg der Mitarbeitenden ist und ob diese vor Ort eine sichere Abstellmöglichkeit haben. Bei Fahrradanhängern kann dies sogar noch flexibler gehandhabt werden.

Akzeptanz bei den Mitarbeitenden fördern

Der Erfolg der Integration eines Lastenrades oder Fahrradanhängers in den Alltag steht und fällt mit der Akzeptanz der Mitarbeitenden. Umfassende Schulungen, Informationen und gute Vorausplanung sind der Schlüssel. Sie sollten dafür Zeit einplanen.

Schulungen

Das Cargobike oder den Anhänger einfach nur „hinzustellen“, funktioniert in den seltensten Fällen. Allein schon, weil Cargobikes und Fahrräder mit Anhängern sich anders fahren als herkömmliche Bikes, sollte es ausreichend Möglichkeit geben, das Rad außerhalb von Arbeitseinsätzen auszuprobieren. Schulungs-Events sind eine gute Möglichkeit dafür. Ein solches Angebot sollte Spaß machen, aber vor allem sollten Sie für eine gute Einweisung in die Fahrweise und technischen Aspekte der Räder sorgen. Es hilft sehr, wenn eine kompetente Person dabei ist, die das Rad gut kennt, die Besonderheiten erklären kann und beim Probefahren dabei ist.

Botschafter:innen

Identifizieren Sie im Vorhinein, wer Interesse an der Nutzung oder bereits Vorerfahrung hat. Es empfiehlt sich, solche Mitarbeitenden als Botschafter:innen einzubinden – wenn sie die Nutzung vorleben, können sie bei anderen mögliche Vorbehalte reduzieren. Mitarbeitende, die bislang im Dienst ein Kfz gefahren sind und kein Interesse an der Nutzung zeigen, sind manchmal schwerer zu überzeugen. Dafür brauchen Sie Vorbilder und gute Beispiele im Unternehmen – und eben etwas Zeit, um kontinuierlich Probefahrten zu ermöglichen.
Falls möglich, kann ein:e Fahrer:in für das E-Bike neu eingestellt werden. Sie können dann nach einer Person suchen, die Enthusiasmus für den Einsatz des neuen Fahrzeugs im betrieblichen Alltag mitbringt und diesen auf die Belegschaft überträgt.

Information

Eine gute Kommunikation ist von großer Bedeutung. Gehen Sie schon vor der Implementierung der E-Bikes auf die Mitarbeitenden zu. Zeigen Sie die Vorteile auf, die der Einsatz mit sich bringt: Zeitersparnis und weniger Stress im Straßenverkehr, weil man den Radweg nutzen kann, nicht im Stau steht, sondern ihn umgeht, einfacheres Parken, gesundheitliche Aspekte, sowie Beitrag zum Umweltschutz. Darüber hinaus können Sie weitere Anreizsysteme etablieren, zum Beispiel eine Unternehmens-Challenge. Hilfreich ist auch, Erfolgsgeschichten mit Mitarbeitenden zu teilen.

Und ganz wichtig: Holen Sie sich regelmäßig Feedback von Ihren Mitarbeitenden und gehen Sie darauf ein.

Ausstattung der Fahrezeuge entscheidend!

Entscheidend für die erfolgreiche Fuhrpark-Integration ist die Ausstattungsstrategie: Ob Lastenräder oder Anhänger als Service-Fahrzeuge mit Grundausstattung oder flexibel nach Bedarf beladen werden, beeinflusst die Nutzungsbereitschaft der Mitarbeitenden erheblich. Die Auswahl an Aufbauten, Einbauten und Ladungssicherung für Lastenfahrräder entspricht heute nahezu der Vielfalt normaler Transporter und ermöglicht eine bedarfsgerechte Konfiguration für jeden Einsatzbereich im Unternehmen.

Informationen zu Aufbauten